Als Rucksacktourist im Wanderparadies La Réunion

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Fotos: Diana Kunze

Saftiges Grün überzieht Berge, die an die Dolomiten, und Schluchten, die an den Grand Canyon erinnern. Von steilen Wänden stürzen unheimlich viele Wasserfälle hinab.

Das Wanderparadies La Réunion ist zwar nur so groß (oder klein) wie das Saarland. Aber: Hier geht’s steil nach oben! Bis auf über 3000 Höhenmeter haben Eruptionen die Gesteins- und Erdmassen geschoben. Oft nehmen sie skurrile Formen an, zusammengehalten von den Wurzeln der vielen tropischen Pflanzen. Das gewaltige Grün scheint sich jedes Erdkrümelchen zu erobern.

Lange Fahrten verstärken die Illusion von Größe. Von Cilaos nach Hell-Bourg, nur etwa 10 km Luftlinie von einander entfernt, waren wir fast einen ganzen Tag lang mit dem Auto unterwegs: erst in langen Serpentinen hinab; dann um die halbe Insel in eine Umleitung und schließlich erneut steil und kurvenreich in die Berge.

Wie schon zuvor in Thailand oder in der Türkei, erkundeten wir das Land als Backpacker. Wir hatten nichts gebucht und entschieden spontan über unsere Bleibe oder das geeignete Verkehrsmittel. Das machte die Reise spannend! Vorweg noch einige…

… Erkenntnisse (in der Regenzeit)

Gelockt nach La Réunion hatte uns ein TV-Beitrag. Wir waren gelockt, doch kaum vorbereitet. Der Wanderführer vom Rother-Verlag und einige Blogbeiträge, die wir gelesen hatten, entstanden offenbar nicht in der Regenzeit. DIE ist nämlich anders.

Die Gefahren. Viel Sonne lässt die Regenzeit erstmal vergessen. Das kann gefährlich sein. Der Fluss Grand Bras de Cilaos etwa hat sich längst in ein reißend-gefährliches Monster verwandelt. Gegen die starke Strömung halfen uns nur Kraft, äußerste Vorsicht und Glück. Weiter oben hatte der Regen einen Weg komplett weggespült. Übrig blieben eine steile, brüchige Wand und ein tiefer Abgrund. Die einzige Stelle, hinüberzugelangen, war vielleicht fußbreit und nicht sehr vertrauenserweckend…

Die Unterkünfte. Eine weitere Erkenntnis für die Regenzeit: Man braucht kein Zelt. Das Zusatz-Gewicht im Rucksack hätte ich mir gerne erspart. In der Nacht kühlt sich die schwüle, heiß-feuchte Luft an der Küste kaum ab – und da wäre es im Zelt kaum auszuhalten. Da wählten wir doch lieber das klimatisierte Hotelzimmer. Und auch in den Bergen standen uns jetzt, außerhalb der Saison, feste Unterkünfte in verschiedenen Preiskategorien zur Verfügung.

Mehrsprachiges Personal, das sich auf die ausländische Kundschaft eingestellt hat, suchten wir oft vergeblich. Exemplarisch unser Wortwechsel in der Tourismus-Info in Cilaos: „Do you speak English or German?“. Die Antwort der Beraterin: „French?“

Interessant auch der Dialog in einem guten Restaurant. Wir interessieren und für den Inhalt der Speisekarte. Die Kellnerin versucht zu übersetzen, und wir verstehen immer nur „Dog“. Ich kann es kaum fassen und frage „Wau-Wau?!“. Die Antwort, kopfschüttelnd: „Nag-Nag!“.

Die Tage im Überblick… (Fortsetzung folgt!)

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